Die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen macht sich immer noch in vielen Branchen bemerkbar. Auch bei dem Gehaltsvergleich von Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen kann man einen Unterschied erkennen.
Besonders groß ist der Gender Pay Gap bei Hochschulabsolventen mit 16 Prozent im Vertriebsbereich. Hier verdienen männliche Fachkräfte nach dem Studium im Schnitt rund 47.500 Euro im Jahr. Absolventinnen kommen in dieser Berufsgruppe nach dem Studium hingegen nur auf ein Bruttojahresgehalt in Höhe von knapp 41.000 Euro. Auch in Finanzberufen (11 Prozent), im Einkauf bzw. der Logistik (10 Prozent) und im Marketing (10 Prozent) liegt die Gehaltslücke über dem Durchschnittswert.
Die Ursachen für einen Pay Gap sind sehr vielseitig. Häufig starten Männer ihre Karriere in besser zahlenden Branchen, wie der Automobilindustrie oder im Banken- und Chemiesektor. Frauen hingegen arbeiten häufiger in Branchen, die generell schlechter bezahlt sind, wie die Medienbranche oder der soziale und öffentliche Bereich.
Besonders klein ist die Lücke in der IT. In dieser Berufsgruppe verdienen Hochschul-Absolventen durchschnittlich nur 3 Prozent bzw. 1.400 Euro jährlich mehr als Frauen, die gerade von der Uni kommen. Dem fächerübergreifenden Durchschnittswert kommen Berufe in Naturwissenschaften und Forschung am nächsten. Hier erhalten Männer nach dem Studium im Schnitt rund 7 Prozent bzw. 3.300 Euro mehr im Jahr als Frauen.
Vertrieb | 16 Prozent | 47.500 Euro | 41.000 Euro |
Banken | 11 Prozent | 51.400 Euro | 45.700 Euro |
Logistik | 10 Prozent | 42.600 Euro | 38.300 Euro |
Marketing | 10 Prozent | 35.300 Euro | 31.800 Euro |
Wissenschaft & Forschung | 7 Prozent | 44.300 Euro | 41.200 Euro |
IT | 3 Prozent | 43.800 Euro | 42.400 Euro |
Das Einstiegsgehalt für Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen liegt im Durchschnitt bei 44.310 Euro brutto im Jahr. Je nach Bundesland variieren die Gehälter für Absolventen jedoch. Mit 46.780 Euro Bruttodurchschnittsgehalt im Jahr sichert sich Baden-Württemberg den ersten Platz unter den Bundesländern deutschlandweit. Den zweiten Platz belegt Bayern mit rund 45.900 Euro, dicht gefolgt von Hessen mit einem Durchschnittsgehalt von 45.801 Euro.
Auch die Größe eines Unternehmens ist ausschlaggebend für das Einstiegsgehalt eines Absolventen. In einem kleineren Unternehmen (bis 500 Mitarbeiter) liegt das Durchschnittsgehalt bei rund 41.308 Euro, während ein Absolvent in einem Unternehmen, das mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt, schon ca. 8,5 Prozent (44.816 Euro) mehr verdient. Das Durchschnittsgehalt in größeren Unternehmen (mehr als 500 Mitarbeiter) liegt sogar bei 48.373 Euro.
Am besten verdienen Absolventen in der Chemie- und erdölverarbeitenden Industrie (51.700 Euro). Aber auch die Bankenbranche (51.400 Euro) und Automobilindustrie (51.100 Euro) sind attraktive Branchen für Hochschulabsolventen.
Hier die Top-Ten der bestbezahltesten Branchen:
Chemie- und Erdölverarbeitende Industrie | 51.729 Euro | |
Banken | 51.382 Euro | |
Fahrzeugbau/-zulieferer | 51.089 Euro | |
Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik | 48.719 Euro | |
Pharmaindustrie | 48.644 Euro | |
Metallindustrie | 48.333 Euro | |
Luft- und Raumfahrt | 48.182 Euro | |
Maschinen- und Anlagenbau | 47.525 Euro | |
Versicherungswesen | 47.279 Euro | |
Unternehmensberatung., Wirtschaftsprüfung., Recht | 46.997 Euro |
Mit 34.810 Euro im Durchschnitt liegt die Freizeit-, Touristik-, Kultur- und Sportbranche auf dem letzten Platz der bestbezahltesten Branchen in Deutschland.
Sie fragen sich, wie viel Geld Sie nach Ihrem Studium verdienen können? Der StepStone Gehaltsreport für Absolventen 2018/2019 zeigt Ihnen die Einstiegsgehälter nach Studiengängen:
Den ersten Platz belegt hier der medizinische Studiengang. Das Einstiegsgehalt nach einem (Zahn-)Medizinstudium liegt bei rund 52.670 Euro. Dahinter folgen naturwissenschaftliche Studiengänge (48.810 Euro) und ein Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen (48.700 Euro). Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von 34.760 Euro nach einem absolvierten Abschluss in Geschichts- und Kulturwissenschaften, schneidet bei dem StepStone Gehaltsreport für Absolventen 2018/2019 am schlechtesten ab.
Zum Thema Einstiegsgehalt hat StepStone eine sehr interessante Befragung durchgeführt.
In der Umfrage wurden insgesamt 3.500 Studierende, die 2018 an einer Hochschule immatrikuliert waren, nach ihren Gehaltsvorstellungen befragt. Unter den Probanden waren 2.030 weibliche– und 1.470 männliche Studierende.
Die Studie hat ergeben, dass die Vorstellung mit Blick auf das Einstiegsgehalt vom Bildungsgrad abhängig ist und weniger vom Geschlecht. Vier von zehn Master-Studierenden erwarten ein Gehalt von mindestens 46.000 Euro brutto im Jahr. Im Gegensatz zu dem erwarten nur 22 Prozent der Bachelor-Studierenden ein solches Gehalt. Jeder fünfte Promovierende erhofft sich sogar ein Einstiegsgehalt von 55.000 Euro.
Außerdem wurden die Studierenden befragt, was sie bei der Auswahl des ersten Jobs für wichtig erachten:
Neben einem attraktiven Grundgehalt (74 Prozent) erwarten viele Studierende (44 Prozent) auch eine gute Referenz für die zukünftige Karriere und eine gute Aussicht auf ein hohes Einkommen in der Zukunft (40 Prozent). 36 Prozent der befragten Studierenden erhoffen sich eine Überstundenvergütung. Attraktive Zusatzleistungen und die Möglichkeit, schnell Führungsaufgaben zu übernehmen, spielen eher eine kleinere Rolle bei der Jobauswahl. Die Minderheit (7 Prozent) der befragten Studierenden erwartet eine rasche Beförderung.
Neben den Studierenden haben auch rund 4.000 Recruiter und Manager an der Umfrage teilgenommen. Diese wurden befragt, worauf Unternehmen bei Berufseinsteigern achten. Die Mehrheit der Befragten (90 Prozent) gab an, dass der Lebenslauf bei der Auswahl eines Kandidaten für eine Berufseinsteigerposition ein sehr relevanter Bestandteil ist. Neben dem Lebenslauf werden auch das Anschreiben (66,3 Prozent) und die Arbeitszeugnisse (63,2 Prozent) für wichtig erachtet. Mehr als die Hälfte der Befragten (51,9 Prozent) gaben an, dass sie auch auf das Zeugnis des höchsten Bildungsabschlusses bei der Auswahl eines Kandidaten achten.
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