Stadia: Google öffnet die Spieleplattform als White Label Dienst für Publisher – Joblisting verrät erste Details

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Googles Spieleplattform Stadia kam in den letzten Monaten in schwieriges Fahrwasser und stand in den Augen mancher Beobachter schon mit einem Bein im Grab – und das aus nachvollziehbaren Gründen. Nun zeigt sich, wohin die neue Strategie Stadia führen soll: Es geht in die von mir schon mehrmals prognostizierte Richtung, dass Stadia als White Label-Plattform für andere Spieleentwickler angeboten werden soll.


stadia logo

Stadia ist bisher ein eigenständiges Produkt, für das interessierte Nutzer bezahlen oder die Plattform eingeschränkt auch kostenlos nutzen können. Doch was aus Nutzersicht so einfach aussieht, erfordert eine riesige Infrastruktur, die sich Google über mehrere Jahre aufgebaut hat und diese natürlich auch mit hohen laufenden Kosten betreiben muss. Weil Stadia selbst derzeit aber vermutlich nicht genügend abwirft, hat man sich neue Ziele gesetzt.

Die Games Studios wurden überraschend geschlossen und Google hat sich damit aus der Spieleentwicklung zurückgezogen. Das kam natürlich nicht wirklich gut an, wenn der Betreiber der Plattform noch vor dem Release des ersten Titels schon wieder die Reißleine zieht. Die Entscheidung ist bis heute nicht ganz nachvollziehbar, aber nun bestätigt sich ein Detail, über das immer wieder spekuliert wird: Google möchte die Infrastruktur im Hintergrund öffnen und Stadia als White Label-Plattform anbieten.

Schon in den vergangenen Monaten ist immer wieder aufgefallen, dass man das Wörtchen „Partner“ in den Ankündigungen häufiger nutzt als „Nutzer“ oder „Spieler“ – und genau da geht die Reise auch hin. Andere Spieleentwickler sollen wohl die Möglichkeit haben, die gesamte Stadia-Technologie für ihre eigenen Produkte zu nutzen. Also ganz grob gesagt: Logo austauschen, das eigene Spiele-Portfolio anbieten und sich selbst um Abos & Co. kümmern.




stadia logo

Über diesen Wechsel wird schon lange spekuliert und nun wird dieser durch ein Job Listing bestätigt, das unter anderem die folgende Beschreibung enthält:

In addition to building our own video game platform, we see an important opportunity to make our infrastructure and tools available to partners who want to build their own interactive streaming platforms. Our goal is to build a long-term, sustainable business that helps grow the industry across gaming and other interactive streaming applications.

Auch Stadia-Chef Phil Harrison sprach in der Vergangen von einem „increased focus on using our technology platform for industry partners“, das in die gleiche Kerbe stößt. Und so wird es nicht sehr überraschend sein, wenn Google die Plattform in einigen Monaten für andere Entwickler öffnet. Damit stärkt man dann wohl auch das Cloud-Geschäft, das einige große neue Kunden gut vertragen kann. Mit Ubisoft, das als früher Partner von Stadia gilt und unter anderem die Ubisoft+ Anbindung bietet, könnte man einen solchen schon gefunden haben.

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[9to5Google]




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