Sprit sparen

Sprit sparen

Im Januar 2024 trat die nächste Stufe der CO-Steuer in Kraft. Sie beträgt nun 45 Euro pro Tonne. Dadurch hat sich Benzin und Diesel um rund drei Cent pro Liter verteuert.

Für 2025 soll die CO-Steuer auf 55 Euro pro Tonne steigen. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Da lohnt sich die Frage: Wie können Sie Sprit sparen?

Mit diesen einfachen Tipps können Sie Ihren Spritverbrauch deutlich senken und gleichzeitig die Umwelt schonen.
 

Spritsparend fahren

Mit ein paar einfachen Änderungen der Fahrweise können Sie den Spritverbrauch deutlich senken:

Bei wieviel kmh Sie schalten sollten Bei wieviel kmh Sie schalten sollten Bei wieviel kmh Sie schalten sollten Bei wieviel kmh Sie schalten sollten
  • Starten Sie den Motor und fahren Sie direkt los. Ein Warmlaufen des Motors ist nicht mehr nötig und spart Kraftstoff.
  • Schalten Sie die Gänge schnell hoch: Je höher der eingelegte Gang ist, desto niedriger ist der Verbrauch. Auch Lärmpegel und Schadstoffausstoß sinken, wenn Sie die Gänge nicht ausfahren. 

  •  Schalten Sie nur in einen niedrigeren Gang, wenn es unbedingt nötig ist (spätestens bei etwa 1.000 Umdrehungen). Das ist in der Regel knapp über der „Ruckelgrenze“, so sparen Sie Kraftstoff und ersparen Ihrem Motor Schäden.  Ihr Auto verbraucht am wenigsten Sprit, wenn Sie sich im unteren Dehzahlbereich bewegen.

    • Fahren Sie im ersten Gang nur ganz kurz an. Bei vielen Fahrzeugen können Sie bereits ab 40 km/h im vierten Gang fahren. 

    • Niedertouriges Fahren schadet modernen Motoren nicht und spart gleichzeitig Kraftstoff.

  • Verfügt Ihr Fahrzeug nicht über eine Start-Stopp-Automatik, schalten Sie bei längeren Wartephasen (z.B. an der Ampel oder vor einer Bahnschranke) den Motor ab und sparen Sie so Sprit.  

  • Fahren Sie vorausschauend und versuchen Sie, Ihr Tempo möglichst gleichmäßig zu halten. Auf Autobahnen können sich Autofahrende an der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h orientieren. Abbremsen und Beschleunigen ist ebenfalls ein teures Vergnügen. Wenn Sie haben, nutzen Sie Ihren Tempomat. Und bei Ausrüstung mit Automatikgetriebe lassen Sie schalten, der Automat kann es besser. Der manuelle Eingriff ist in der Regel stark verbrauchsfördernd. Nutzen Sie auch, wenn möglich, die Motorbremse (z.B. vor einer roten Ampel oder beim bergab fahren).

  • Überprüfen Sie nach jedem Tankstopp Ihren Sprit- und Ölverbrauch, um frühzeitig eingreifen zu können.

  • Schalten Sie elektrische Verbraucher wie

    • Klimaanlage,

    • Gebläse,

    • Sitzheizung,

    • Zusatzscheinwerfer

      nur an, wenn es sinnvoll ist. Allerdings geht Sicherheit vor. Verzichten Sie nicht auf notwendige Helfer, wenn Sie sich und andere damit in Gefahr bringen.

  • Achten Sie auf längeren Fahrten auf die Verkehrsdurchsagen und meiden Sie Staus. Fahren Sie wenn möglich außerhalb der Hauptverkehrszeiten.

  • Nutzen Sie Routenoptimierungsprogramme: Bei vielen Navigationsgeräten können Sie auch innerhalb der Stadt spritsparende Routen abfragen. Oder Sie fahren Strecken, bei denen Sie erfahrungsgemäß weniger im Stau stehen.

  • Vermeiden Sie kurze Strecken und nutzen Sie dafür das Fahrrad oder gehen zu Fuß. Das ist die beste Methode, um Sprit zu sparen. So bleiben Sie fit und Ihr Geldbeutel voll.

Spritverbrauch

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Auch die Ausstattung, Pflege und Wartung des Fahrzeugs haben einen großen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Kleine Anpassungen können große Auswirkungen haben. Mit ein paar einfachen Änderungen an Ihrem Fahrzeug können Sie den Verbrauch deutlich reduzieren.

  • Verwenden Sie Leichtlaufreifen:
    Die Leichtlaufreifen haben einen geringeren Rollwiderstand im Vergleich zu herkömmlichen Modellen. Die Folgen: Weniger Spritverbrauch, mehr Geld im Portemonnaie. Nach Untersuchungen des Umweltbundesamtes sinkt der Spritverbrauch um bis zu 5 Prozent.
  • Reduzieren Sie Gewicht:
    Je schwerer Ihr Auto ist, desto mehr Kraftstoff verbraucht es. Jedes zusätzliche Kilogramm im Wagen erhöht den Spritverbrauch. Überprüfen Sie, auf welche Dinge Sie im Auto verzichten können und entrümpeln Sie Ihren Kofferraum.
  • Verringern Sie den Luftwiderstand:
    Dach- und Heckträger und falsch gepacktes Dachgepäck verschlechtern die Aerodynamik Ihres Wagens. Der Spritverbrauch steigt. Entfernen Sie alle Gepäckträger vom Auto, wenn sie diese nicht mehr benötigen.

    Auch offene Fenster oder das geöffnete Schiebedach haben einen schlechten Einfluss auf die Luftströmung. Öffnen Sie bei Hitze vor der Fahrt die Türen und lüften Sie gründlich durch. Bei schneller Fahrt sollten Sie Fenster und Schiebedach unbedingt geschlossen halten.
  • Überprüfen Sie regelmäßig den Reifendruck:
    Zu niedriger Druck erhöht den Rollwiderstand und damit den Verbrauch.
  • Motoröl:
    Verwenden Sie das vom Hersteller empfohlene Motoröl und wechseln Sie zu einem hochwertigen Leichtlauföl. Das führt zu einem geringeren Energieverbrauch, da es die Reibungsverluste im Motor reduziert. Insbesondere bei Kaltstarts und auf kürzeren Strecken rechnet sich die Investition, da Leichtlauföle sich wesentlich schneller und besser verteilen. 
  • Bringen Sie ihr Fahrzeug regelmäßig zur Inspektion:
    Lassen Sie den Motor regelmäßig in einer Fachwerkstatt kontrollieren. Eine kaputte Lambdasonde oder ein defektes Steuergerät können ebenfalls den Spritverbrauch erhöhen. Auch verschmutzte Luftfilter und Zündkerzen erhöhen den Verbrauch. Ein regelmäßiger Austausch dieser Teile lohnt sich.

TÜV NORD-Tipp:

Die regelmäßige Prüfung der Abgasemission sowie die Nutzung von Leichtlaufölen sind hilfreiche Maßnahmen, um den Spritverbrauch zu reduzieren.


Wie sinnvoll sind Kraftstoff Sparmittel

In zahlreichen Tests wurde entgegen der Herstellerangabe keinerlei Wirkung festgestellt.

Mal sollen Magneten um die Benzinleitungen gewickelt werden, das nächste Mal kommt ein geheimnisvolles Gel in den Luftfilter. Hersteller und Werbung denken sich immer wieder neue Wunderdinge rund ums Spritsparen aus.

Die ernüchternde Wahrheit: Unabhängige Tests entlarvten die Versprechen der Hersteller als Hokuspokus, eine Wirkung konnte nicht nachgewiesen werden. Besonders ärgerlich: Diese Produkte werden zu unverschämt hohen Preisen gehandelt. Auch Autohersteller warnen vor diesen Sparmitteln.

Im Falle eines Schadens verlieren Sie womöglich Ihre Garantie- oder Kulanzansprüche.

TÜV NORD rät: Finger weg von Kraftstoff-Sparmitteln.

Diesel oder Benziner

Sparsame Autos: Tipps für den Autokauf

Entscheidung Diesel oder Benziner Entscheidung Diesel oder Benziner Entscheidung Diesel oder Benziner Entscheidung Diesel oder Benziner

Neben einer spritsparenden Fahrweise und der Fahrzeugoptimierung sollten Sie bereits beim Autokauf darauf achten, sich für ein Fahrzeug zu entscheiden, das wenig Kraftstoff verbraucht. 

Welches Auto passt am besten zu Ihnen und Ihrem Geldbeutel? Neben den unterschiedlichen Kraftstoffpreisen sollten Sie auch Anschaffung und Ihre jährliche Fahrleistung berücksichtigen.

Bevor Sie sich einen neuen Diesel oder Benziner kaufen, sollten Sie das Für und Wider gründlich abwägen. Ein Diesel ist häufig teurer als ein Benziner. Doch im Vergleich besticht er durch einen niedrigen Kraftstoffverbrauch und günstigere Spritpreise.

Umgekehrt profitieren Sie beim Benziner häufig bei der Versicherung und von längeren Inspektionsintervallen. Auch müssen Sie manchen Diesel erst mit einem Rußfilter nachrüsten, um in Umweltzonen zu gelangen.

Je nachdem, welche Entfernungen Sie zurücklegen und welches Modell Sie fahren, sollten Sie also überlegen: Lohnen sich die geringeren Spritkosten im Vergleich zu den anderen Kosten?
Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass ein Drittel der heute auf dem Markt verfügbaren Diesel-Fahrzeuge sich schon ab 10.000 bis 15.000 km Laufleistung pro Jahr rechnen. Es lohnt sich, die Diesel untereinander zu vergleichen.

  • Das schöne Äußere des Wagens und die Motorstärke sind nicht alles. Berücksichtigen Sie auch Aspekte wie Lärm-Emission, Luftwiderstand und Recyclingfähigkeit.
  • Um Kraftstoff zu sparen, sollte der Motor schon bei niedrigen Drehzahlen über ein kräftiges Drehmoment verfügen.
  • Der Wagen sollte über ein Drehzahlmesser verfügen. Er erleichtert Ihnen das wirtschaftliche Fahren.

TÜV NORD Mobilität bietet Ihnen im Hinblick auf den Kauf oder Verkauf eines Autos den TÜV NORD AutoKaufCheck. Gemeinsam mit Ihnen nehmen unsere erfahrenen Fachleute den Wagen unter die Lupe und haken eine Checkliste mit über 80 Prüfpunkten ab. So sind Sie über den wahren Zustand des Fahrzeuges bestens informiert.

Kraftstoffverbrauch

Welche Tools gibt es zur Berechnung des Kraftstoffverbrauchs und zur Planung von effizienten Routen?

Durchschnittsverbrauch Auto Durchschnittsverbrauch Auto Durchschnittsverbrauch Auto Durchschnittsverbrauch Auto

Folgende Tools können Sie je nach Ihren individuellen Anforderungen für die Berechnung des Kraftstoffverbrauchs und eine effiziente Routenplanung nutzen (Stand: April 2024)

  • Google Maps: Google Maps bietet Routenplanung und Schätzungen zum Kraftstoffverbrauch basierend auf dem Fahrzeugtyp.
  • Waze: Diese App bietet Echtzeit-Verkehrsdaten und Routenoptimierung, um Kraftstoff zu sparen.
  • Fuelly: Eine App, die es ermöglicht, den Kraftstoffverbrauch zu verfolgen und zu analysieren, um die Effizienz zu verbessern.
  • HERE Technologies: Diese Plattform bietet Tools zur Routenoptimierung und Logistik, um Kraftstoffeffizienz zu maximieren.
  • Fleet Management Software: Es gibt verschiedene Softwarelösungen für Flottenmanagement, die Routenoptimierung und Kraftstoffverbrauchsanalysen anbieten.

 

Schon gewusst? TÜV NORD ermittelt für die Fahrzeughersteller die Angaben zum Kraftstoffverbrauch

Je höher die Preise an der Zapfsäule, desto interessanter ist die Frage: Liegt der Kraftstoffverbrauch meines Autos über der Norm?

TÜV NORD Mobilität hat dafür mit dem Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (=kurz: IFM) einen eigenen Geschäftsbereich, bei dem wir mit den modernsten Prüfeinrichtungen den exakten Kraftstoffverbrauch ermitteln können.

Bevor der Kraftstoffverbrauch ermittelt werden kann, prüfen wir den exakten Roll- und Luftwiderstand auf der Straße.

Die im praktischen Fahrversuch ermittelten Kennwerte übertragen wir anschließend auf den Rollenprüfstand. Dieser muss exakt den gleichen Widerstand simulieren.

 
Zwischen CO₂-Emission und Treibstoffverbrauch besteht ein direkter Zusammenhang. Entsprechend messen wir jetzt auf dem Rollenprüfstand die CO₂-Emission Ihres Wagens. Aus dem Brennwert des Kraftstoffs lässt sich der Verbrauch errechnen.

So verläuft der Test:

  • Ausrollversuche zur Ermittlung des individuellen Fahrwiderstandes
  • Messungen der Abgas- und CO₂-Emission im städtischen und im außerstädtischen Fahrzyklus im kalten Zustand (Raumtemperatur)
  • Berechnung des Verbrauchs erfolgt auf Basis der CO₂-Emissions-Messergebnisse.

 

Wir unterscheiden bei der Versuchsreihe dabei drei Teile:

  • innerörtlicher Verbrauch,
  • außerstädtische Bedingungen und
  • Gesamtverbrauch.

 

 

Wer darf Kraftstoffverbrauchsgutachten ausstellen?

Erst wenn eine EG-Bundesbehörde eine Organisation als EG-Prüflaboratorium anerkennt, darf diese Kraftstoffverbrauchsgutachten erstellen.

Unser Prüflaboratorium beim Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) besitzt die Akkreditierung als europäisches Prüflaboratorium nach DIN EN ISO / IEC 17025 und DIN EN 45001 und führt Abgas- und Kraftstoffverbrauchsmessungen an Pkw, Lkw-Motoren und Motorrädern durch.